Opernsängerin Anna Maria Kaufmann
im Interview
Heidelberg.Charity:
Frau Kaufmann, Sie treten im September 2024 bei dem großen Spenden-Musik-Event „Charity in Concert“ zusammen mit dem SAP Sinfonieorchester in Heidelberg auf. Wie fühlt es sich an für Sie, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein?
Anna Maria Kaufmann:
Es ist eine große Ehre und Freude für mich, an dieser wunderbaren Veranstaltung beteiligt zu sein. Die Heidelberger Universitätsmedizin leistet außergewöhnliche Arbeit. Mich hierfür zu engagieren, ist mir ein persönliches Anliegen. Ich bin schließlich mit der Kardiologie verheiratet. Mein Mann Eckhard ist Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin sowie Gründer des Isar Klinikums in München und hat in Heidelberg studiert.
Heidelberg.Charity:
Oha! Sie sind also vorbelastet. Erzählen Sie uns, was Sie bewogen hat, die Einladung zu diesem Auftritt anzunehmen?
Anna Maria Kaufmann:
Es ist keine Selbstverständlichkeit erfolgreich zu sein. Leidenschaft, Engagement, Ausdauer und stete Weiterbildung sind zwar einige Schlüssel zum Erfolg, doch es kommt auch auf den zündenden Funken im richtigen Moment, die glücklichen Fügungen an. Dies dürfte ich 1990, bei meinem künstlerischen Durchbruch in der Rolle als Christine bei der Hamburger Inszenierung des Phantoms der Oper erleben. Ich habe vorher auch gesungen, doch mit einem Mal war alles anders. Meine Darstellungskraft wurde quasi enthüllt und war nun für alle sichtbar. Es ist schön, plötzlich im Scheinwerferlicht zu stehen. Deshalb wünsche ich der Heidelberger Universitätsmedizin solch ein Rampenlicht für Ihre wertvolle Arbeit.
Heidelberg.Charity:
Heute sind Sie ein gefeierter Weltstar. Lassen Sie uns trotzdem ein Stück in der Zeit zurückgehen. Wie kommt ein kleines Mädchen aus der kanadischen Provinz Alberta dazu, Musicals und Operetten zu singen?
Anna Maria Kaufmann:
Nun, Lacombe, die Stadt, in der ich meine Kindheit verbracht habe, liegt mitten in einem Naturparadies. Da ist von den Bühnen der Welt nicht viel zu spüren. Doch es gibt das Fernsehen und dort habe ich gesehen, wie vor den großen Sportveranstaltungen immer Hymnen gesungen wurden. Die Leute im Stadion waren ergriffen von dem würdevollen Moment vor dem Spiel. Es schien, als ob die Zeit stillstehen würde. Solche eindrücklichen Momente wollte ich auch bewirken. Also habe ich angefangen daran zu üben. Doch erst die Ausbildung in Wien war entscheidend für meine Karriere. Sie gab mir eine solide technische Grundlage und ermöglichte mir, mit einigen der besten Lehrer und Musiker der Welt zu arbeiten.
Heidelberg.Charity:
Mehrmals vor Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sangen Sie die National-Hymne.
Anna Maria Kaufmann:
Ja. Damit habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt.
Heidelberg.Charity:
Durch diese perfekte Mischung aus Romantik, Spannung und Drama genießen Sie als Stargast bei vielen Anlässen ein hohes Ansehen. Viele Preise und Auszeichnungen skizzieren Ihren Weg. Der „Goldene Löwe“ von Radio Luxembourg oder der „Classic Award“ von Radio Regenbogen sowie Platin und Goldene Schallplatten. Kürzlich haben Sie den Bayrischen Verdienstorden von Ministerpräsidenten Markus Söder erhalten. Wie fühlen Sie sich nach dieser großartigen Auszeichnung?
Anna Maria Kaufmann:
Ich fühle Wertschätzung und Dankbarkeit darüber, meine Leidenschaft leben zu können und dabei andere Menschen zu berühren und zu inspirieren. Es geht nicht nur um berufliche Errungenschaften, sondern auch darum, zufrieden und glücklich zu sein und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
Heidelberg.Charity:
Das ist wohl die Grundlage, die Sie mit dem SAP Sinfonieorchester verbindet. Wie haben Sie zusammengefunden?
Anna Maria Kaufmann:
Der Kontakt kam über Winni und den SAP-Gründer Dietmar Hopp. Wir kennen die Familie Hopp schon viele Jahre. Letztes Jahr waren wir zusammen bei der Uraufführung meiner Produktion „It’s Coco“, eine Fusion aus Theater und Musical, am Château de Crémat, einem architektonischen Juwel oberhalb von Nizza, in Frankreich. Ein inspirierender Ort. Ich habe ein Faible für sagenumwobene Orte.
Heidelberg.Charity:
Nun, dann sind Sie bei uns in Heidelberg, mit unserem geschichtsträchtigen Schloss genau richtig. Zum Abschluss wüssten wir noch gerne, was Sie sich von der Spenden-Aktion in Heidelberg erhoffen und was Sie dem Organisations-Team oder Unterstützerinnen und Unterstützern der Veranstaltung mit auf den Weg geben möchten?
Anna Maria Kaufmann:
Ich hoffe, dass dieser Musik-Abend ein großer Erfolg wird und viele Mittel für die wichtige Arbeit der Heidelberger Universitätsmedizin und der medizinischen Forschung gesammelt werden. Den Teilnehmenden und denen, die die Stiftungen unterstützen, möchte ich meinen tiefen Dank aussprechen. Ihr Engagement macht einen großen Unterschied und trägt dazu bei, Lebensqualität und Leben zu verbessern.